Vítkovice Parkovištì Horní Míseèky - Vítkovice Parkovištì Horní Míseèky
Detailkarte
Die Landschaft entlang des Wanderweges ist ein Zeugnis der stürmischen Entwicklung der Bergnatur, aber auch der fleißigen Bemühungen der Menschen die raue Bergnatur zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Der Wanderweg beginnt auf der Enklave Oberschüsselbauden / Horni Misecky, wo die Besiedlung höchstwahrscheinlich mit der Erzförderung verbunden ist, sie ist im 17. Jahrnundert angegeben (1642). Heute ist der Ort ein bekanntes Sportzentrum für Abfahrt- und Langlaufski. Auf den Hängen vom Bärhügel / Medvedin und Krkonos steien wir bis auf 1400 m ü. M. Höhe zur Vrbatova bouda auf. Beim Aufstieg stehen uns drei Möglichkeiten zur Verfügung - gelb oder rot gekennzeichneter Wanderweg oder man kann auf der bequemen “Masaryk - Bergstraße” / Masarykova horska silnice weiter laufen. Ihr heutiges Aussehen ist vor dem 2. Weltkrieg entstanden in Abhängigkeit vom Aufbau der Verteidigungseinrichtungen auf den Bergkämmen des Riesengebirges. Auf die ehemalige bewegte Geschichte der Tschechischen Republik erinnern uns die kleinen aus Beton gebaute Bunker, die nicht nur auf den Bergrücken des Riesengebirges, aber auch auf benachbartem Adler-, Iser- und Erzgebirge / Orlicke, Jizerske a Krusne hory zerstreut sind.
Der kleine Grabhügel am Weg zwischen Vrbatova bouda und Pantschefall / Pancavsky vodopad erinnert uns an den Schauplatz einer Sporttragödie aus dem Jahr 1913, als während des Wettbewerbes beim Schneesturm ein berühmter tschechischer Skiläufer Bohumil Hanc und sein Freund Vaclav Vrbata ums Leben gekommen sind. Beim Wandern zum Pantschefall endeckt man ein wunderschönes Panorama der Hochebene Pantsche- und Elbwiese / Pancavska a Labska louka mit einzelnen durchglitzernden Torfseen. Leider bietet sich auch ein Blick auf den widersprücklichen Betonkoloß der neuen Elbbaude / Labska bouda an, aufgebaute nach dem Hausbrnd der ursprünglichen Baude aus dem Jahr 1830.
Bevor wir die Pantsche / Pancava überqueren, ein von den größten rechtseitigen Zuflüsse auf dem oberen Lauf der Elbe, ist die veränderte Flora entlang des Weges, der durch die Hangquelle führt, zu beobachten. Zwischen dem Grasbüschel der Rasen-Haarbinse blüht das Zweiblütige Veilchen, das violettblau gefärbte Sumpfveilchen oder Ausdauernder Tarant. Selten finden wir auch eine orchideenartige Pflanze - Geflecktes Fingerknabenkraut.
Falls wir ganz leise zu Pantsche kommen, können wir der Forelle ähnlichen Fisch, den Bachsaibling erblicken. Er wurde hierher Anfang des Jahrhunderts ausgesetzt und überlebte trotz der starken Übersäuerung der Gewässer (Saurer Regen) bis heute. Zum Vergleich zur Bachforelle, die aus den meisten Bergbächen verschwunden ist. Der Pantschefall / Vodopad Pancavy, der in mehr als in 200 m tiefen Kar de Pantschegrube / Pancavska jama fällt, war kein Hindernis für den Laichplatz diesen lososartigen Fisches. So verbreitete sich der Bachsaibling in die “Elbemäander” / meandry Labe in der tiefen Grube.
Die steilen Felsenhänge der drei Elbgruben - Harrachs-, Pantsche- und Nawarergrube / Harrachova, Pancavska a Navorska jama sind ein wunderschönes Beispiel des quadratischen Granitzerfalls. Granit ist hier ein dominantes Gestein, im Gegensatz zum Bergkamm Krkonos. wo Phylite und Glimmerschiefer überwiegen.
Am Rückweg beachten Sie, daß die Steinseen, es sind die Überreste der Frostverwitterung aus der Eiszeit in der Gegend von der Goldhöhe (Böhmischer Kamm / Cesky hrbet) durch feinere und scharfkantige Fragmente gebildet sind, im Vergleich zu den abgerundeten Granitblöcken an den Hängen des Hohen Rates / Vysoke Kolo im Massiv des Shlesischen Kammes / Slezsky hrbet. Eins haben sie gemeinsam: an ihrer Oberfläche finden wir eine bunte Galerie der Pionierbesiedlung der Felsen- und Schutthänge, die Flechten.
Bei der Wanderung vom Pantschefall vergessen sich nicht nach einer Weile zu Aussichtspunkt Ambrozova vyhlidka abzubiegen. Dieser Platz ist nach einem Vorkämpfer des Naturschutzes im Riesengebirge benannt worden und von hieraus eröffnet sich ein unvergeßliches Panorama auf die Elbgruben und den Elbgrund / Labsky dul. Vor einigen Zeit hatte hier der Gletscher, von der Mächtigkeit bis zu 70 m tiefe, Abhänge und die Sohlen der Gruben gerausmodeliert und fast 4 km lange Gletscherzunge hat den Elbgrund / Labsky dul in die charakteristisch U-Form nachgebildet. Der gegenüberliegende Tal der Weißen Elbe im Ost-Riesengebirge ist durch die Flußerosion entstanden, was sein Querschnitt in V-Form verrät.
Unter uns, auf den Abhängen der Pantschegrube verbreitet sich das Schustlergärtchen / Schustlerova zahradka, eine Stelle mit der reichsten Flora auf der tschechischen Seite des Riesengebirges. Dieses Fundort trägt die Ehrenbezeichnung nach dem berühmten Riesengebirgsforscher Prof. Schustler, der schon im Jahr 1923 den ersten Vorschlag, für die Erklärung das Riesengebirge als Nationalpark, formulierte.
Der Weg entlang der Kannte der Elbgruben ist nur im Sommer und im Herbst zugänglich. In der Wintersaison ist ein wenig höhergelegener, mit den Stangen gekennzeichneter Weg im genügenden Abstand von mächtigen Schneeüberhängen und steilen Bergabhänge der Elbgruben begehbar. Auf den beiden Wegen kommen wir zur Elbbaude, wo sich der rotmarkierte Weg zur Nordseite dreht und ca. nach 1 km führt er uns zur Elbquelle / pramen Labe hin. Möglich ist auch den gelbmarkierten “Pferdeweg” zu nehmen, der zur polnischen Staatsgrenze führt und nach der Besichtigung der fast 300 m tiefen Schneegruben / Snezne jamy und des naheliegenden Steinausgang Veilchenstein / Violik, ist es möglich, wieder entlang der gelben Markierung ebenfalls zur Elbquelle zu kommen. Die symbolische Ausstattung der Quelle ist mit den mosaikartigen Wappen von den Städten ausgestellt, durch die die Elbe fast auf 1200 km langem Wege zur Nordsee fließt.
Mit der Elbquelle ist eine umfangreiche Kulturgeschichte verbunden, weil hierdurch ein bedeutungsvoller zwischenländlicher Salzhandelsweg, sog. “Böhmischer Steig” führte, der Böhmen und Schlesien verbunden hatte. Im Jahr 1684 ist sie unter dramatischen Umständen eingeweiht worden und erst vor kurzem ihre genauere Seehöhe auf 1386,3 m bestimmt worden.
Von der Elbquelle führt uns die gelbe Markierung zur Wegkreuzung Richtung Harrachsdorf / Harrachov und Oberrochlitz / Horni Rokytnice. Diese Kreuzung nennt sich “Bei den vier Herren” / U ctyr panu und erinnert uns an die Heftigkeit der Besitzverhältnisse, die hier zwischen den böhmischen und schlesichen Adligen im 16. und 17. Jahrhundert heerrschten. Beim Rückweg auf die Schüsselbauden kann man entweder den kürzeren Weg zur Vrbatova bouda nehmen und weiter entlang des Bergrückens Krkonos oder nach der grünen Markierung zur Kannte der Kesselgruben / Kotelni jamy und dann der roten Markierung entlang enben dem auffälligen felsigen Tor Harrachsteine / Harrachovy kameny und zurück auf der Masaryk-Straße nach Oberschüsselbauden. Unsere Wanderung durch das westliche Riesengebirge wird durch die Aussicht in die beiden Gletscherkare der Kesselgruben, durch die der Rühbezahlsweg / Krakonosova cesta führt, und beim schönen Wetter dann mit dem Blick ins Land, beendet.
Länge | 14 km |
Höhenmeter | 346 m |
Maximal Höhe | 1386 m |
Minimal Höhe | 1040 m |